DIY-Anleitung für den künstlerischen Siebdruck auf Papier

In diesem Tutorial zeigen wir, wie man hochwertige, einfarbige Artprints zuhause selber drucken kann... ganz einfach und ohne viel Zubehör.

Hast du Lust, eigene Artworks in wertige Kunstdrucke zu verwandeln? Mit dieser Anleitung kannst du mit einem einfachen DIY-Setup und ein bisschen Vorbereitung perfekte, einfarbige Prints auf Papier oder Pappe erstellen. Siebdruck zu Hause ist nicht nur kreativ, sondern macht auch jede Menge Spaß!

 

Diese Grundausstattung brauchst du:

  • Belichteter Siebrahmen mit feinem 80T oder 90T Siebdruckgewebe. Die gebräuchlichen Textildruck-Gewebe wie 43T oder 55T sind für Papier nicht ideal, da sie zu viel Farbe durchlassen.
  • Siebzwingen: Diese kostengünstigen, kleinen Helfer ermöglichen saubere und wiederholgenaue Drucke. Schraube sie auf eine glatte, beschichtete Holz- oder Küchenarbeitsplatte und du hast einen simplen aber funktionalen Siebdrucktisch.
  • Rakel: Für kantenscharfe Drucke empfehlen wir einen etwas härteren 75 Shore Rakel, der etwas breiter als dein Motiv ist.
  • Papier oder Karton: Stabiler Fotokarton mit 300g/m² (z.B. Folia von Max Bringmann) eignet sich besonders gut für den Kunstdruck. Alternativ kannst du auch auf Vollpappe, Natronpapier oder alte Karten drucken. Probier dich einfach aus, es gibt so viele Möglichkeiten.
  • Siebdruckfarben: Für Papierdrucke eignen sich besonders gut die wasserbasierten Druckfarben der PAPYROPRINT-Serie. Die Farben wirken intensiv, überzeugen durch ein mattes Finish und sind leicht zu verarbeiten.
  • Siebklebeband (z. B. SMART-RES) zum Abkleben der freien Stellen am Rand des Siebdruckrahmens.
  • Farbspachtel: Um die Farbe aufzutragen und zu verteilen, kannst du die günstigen Holzspatel oder die hochwertigen Metallspachtel nutzen.
     

Vorbereitung

Zunächst solltet ihr euch eine passende, beschichtete Arbeitsplatte im Baumarkt zuschneiden lassen. Reste von Küchenplatten gibt es für wenig Geld. Je nachdem, ob ihr im Format A3 oder A2 drucken wollt, sollte die Platte mindestens so groß wie das äußere Siebdruckrahmenformat + umlaufend 5cm sein. Die Siebrahmenzwingen werden mit einem Akku-Schrauber an einem Ende der Platte mit den mitgelieferten Schrauben befestigt.

Der fertig belichtet Siebdruckrahmen mit eurem Motiv wird dann mittig in die Siebrahmenzwingen einschrauben. Bitte so gut zudrehen, dass der Rahmen nicht mehr verrutschen kann. Wer es etwas komfortabler mag und nicht so sehr auf das Budget achten muss, der kann auch mit unseren Siebrahmenschwingen oder mit unseren Flachdruckmaschinen der FLAT-DX-Serie arbeiten.

Beim Siebdruck auf Papier ist es wichtig, einen sog. Absprung einzustellen. Das heißt also, dass Sieb wird so auf dem Drucktisch eingestellt, dass es überall 3mm über dem Papier schwebt. Dieser kleinen Abstand zwischen Papier und Sieb ist entscheident. Er sorgt später beim Drucken dafür, dass die Drucke kantenscharf gedruckt werden, weil sie sauber abreißen können, wenn das Rakelblatt über das Sieb fährt. Die Zwingen sind durch ihre Eigenhöhe bereits um 3mm erhöht. Der Absprung ist am oberen Ende des Rahmens also schon vorgegeben. Um den Absprung auch an der unteren Siebkante einzustellen, klebt man einfach Holzplättchen oder ähnliche Abstandshalter mit ca. 3 mm Stärke von unten an den Rahmen (siehe Foto/Video).

Nun wird das vorkonfektionierte Papier auf der Druckplatte ausgerichtet. Da die Emulsion auf den Sieb durchsichtig ist, kannst du dein Papier präzise am Motiv ausrichten. Du hast die perfekte Position gefunden, dann markiere sie mit dickem Strukturklebeband an mindestens drei Stellen. Diese Anlegemarken sorgen später im Druckprozess dafür, dass du das Papier zügig anlegen und wiederholgenau arbeiten kannst.
 

Ist die Druckposition für das Papier gefunden, werden die offenen Ränder des Siebdruckrahmens mit dem SMART-RES Siebrahmen-Tape abgeklebt, um zu verhindern, dass ungewollt Farbe auf das Papier gelangt. Anschließend wird mit einem Spachtel über dem Motiv reichlich Farbe aufgetragen. Wir raten grundsätzlich dazu, die Farbe zuvor ordentlich im Becher umzurühren.


1. Farbe fluten: Gib reichlich Farbe auf das obere Ende des Siebs. Hebe das Sieb leicht an und flute die Schablone, indem du mit mittlerem Druck und einem korrekten Winkel (nicht zu flach) über das Gewebe rakelst.
 
2. Drucken: Setze den Rakel 2-3 cm über dem Motiv an und ziehe ihn mit beiden Händen kräftig durch. Wiederhole den Vorgang, falls nötig.
 
Sobald du das Sieb abhebst, kannst du deinen einzigartigen Druck bewundern. Dein Artprint ist fertig! Leg ihn nun zum Trocknen zur Seite und drucke direkt das nächste Exemplar, um zu verhindern, dass die Farbe unnötig im Sieb eintrocknet. Später signierst du die Drucke noch mit deinem Namen oder Alias, um ihn persönlich zu machen. Für eine besondere Note kannst du auch eine Seriennummer hinzufügen.
 
Wenn du mehr zum künslerischen DIY-Siebdruck lernen willst, dann klick dich in die Videos rein.

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