Die wasserbasierten, umweltfreundlichen TEXPRINT-AQ Siebdruckfarben sind gebrauchsfertig und direkt aus der Dose verdruckbar. Dank der hohen Pigmentierung und der cremigen Konsistenz überzeugen die Farben dieser Serie durch sehr hohe Deckkraft. Selbst auf schwarzen und dunklen Textilien decken die Farben hervorragend.
TEXPRINT-AQ kann auf Baumwolle, Polyester und allen üblichen Mischgeweben verdruckt werden. Die Farben sind ungiftig, vegan, lösemittelfrei, nicht kennzeichnungspflichtig und hergestellt nach europäischen Umweltrichtlinien. Die Drucke sind bei korrekter Fixierung sehr licht-, reib- und waschecht. Alle Farbtöne inklusive den Sondertönen sind in 250-g- und 1-kg-Gebinden sowie 5-kg-Eimern erhältlich.
Die Farbe sollte vor jedem Gebrauch gut mit einem Farbspachtel durchgerührt werden. Um die Farbe zu verdünnen, kann maximal 5 % Wasser beigemischt werden. Wir raten davon ab, erheblich mehr als 5 % Wasser beizumischen. Zum einen deshalb, weil mit jeder Verdünnung auch immer die Deckkraft der Farbe herabgesetzt wird und zum anderen, weil die Haftung auf dem Textil beeinträchtigt werden könnten.
Bei Bedarf kann die Farbe angedickt werden. Dazu können 0,5 bis 3 % des TEXPRINT-AQ Verdickers (Art.-Nr.: TPAQ-ZVD) beigemengt werden. Dieser Zusatz ist nur bei Spezialanwendungen sinnvoll, denn die TEXPRINT-AQ Farben sind mehrheitlich bereits verhältnismäßig cremig und fest.
Alle Farbtöne sind frei untereinander mischbar. Um lasierende, durchscheinende Farbtöne zu erzeugen, können die Buntfarben mit dem TEXPRINT-AQ Farblos-Binder (Art.-Nr. TPAQ-201) gestreckt werden. Zum Abtönen und Anmischen von Pastelltönen wird im Regelfall TEXPRINT-AQ Mischweiß (Art.-Nr. TPAQ-10) verwendet.
Für den Druckerfolg ist die Wahl des richtigen Siebdruckgewebes entscheidend. Bei deckenden Drucken auf dunklen / schwarzen Textilien oder groben Stoffqualitäten empfehlen wir die Verwendung von Siebdruckrahmen mit 43T, 47T oder maximal 55T Gewebe. So wird ein hoher Farbauftrag und damit eine gute Deckung gewährleistet. Zudem wird ein zu schnelles Eintrocknen der Farbe in den Siebmaschen verhindert. Auf hellen Textilien kann bequem 55T oder 61T Gewebe verwendet werden. Die Farbe hierzu ggf. mit 5 % Wasser verdünnen. Für Drucke mit grobpigmentiertem Glitter-Gold oder Glitter-Silber sollten 32T, 39T oder 43T Siebe eingesetzt werden. Das dünnflüssigere Brillant-Gold, Brillant-Silber und Perlmutt kann gut mit 47T oder 55T Gewebe verdruckt werden.
Zum Thema Rakel gilt, dass ein weicher oder mittlerer Härtegrad von 65 oder 70 Shore zu bevorzugen ist. Für die Erstellung der Siebschablone empfehlen wir eine wasserfeste Fotoemulsion, wie unsere beliebte FLX SCREEN, die FT COAT PRO oder die hochauflösende, zweikomponentige SERICOP SUPREME.
Zunächst reichlich Farbe auf den Rahmen geben und oberhalb des Motivs verteilen. Die Farbe sollte auf keinen Fall zu sparsam aufgetragen werden, da sonst das Arbeiten unnötig erschwert wird. Dann wird das Motiv vollflächig geflutet. Das heißt, dass man die Farbe mit dem Rakel leicht und ohne großen Anpressdruck über das Motiv schiebt. So wird das Motiv vollflächig mit Farbe gefüllt. Um zu verhindern, dass schon beim Fluten ungewollt Farbe auf das Textil gelangt, sollte der Rahmen bei diesem Vorgang leicht angehoben werden. Anschließend wird die vorgeflutete Farbe durch das Sieb auf das Textil gerakelt. Der Rakel wird dabei typischerweise im 45 Grad Winkel über das Sieb geführt. Direkt nach dem Druck wird das Motiv erneut geflutet. So hält man das Sieb feucht und verhindert, dass die Farbe unnötig im Motiv eintrocknet. Wir empfehlen, immer nur 1x zu fluten, da sonst unnötig viel Farbe im Sieb steht und dies zu unsauberen Ergebnissen führen kann.
Die Rakel- und Fluttechnik und der Anpressdruck sind für ein sauberes Druckbild entscheidend. Sowohl beim Rakeln als auch beim Fluten sollte der Rakelwinkel nicht zu flach sein. Zudem gibt es nur eine Rakelrichtung. Entweder von oben nach unten oder von unten nach oben. Rakelt man in beide Richtungen oder zu flach, gelangt Farbe unters Sieb und es kommt zu unscharfen, verschmierten Druckergebnissen.
Hinweis an Siebdruck-Neulinge: Das Spiel mit dem Fluten und Rakeln braucht etwas Übung und Erfahrung. Typischer Einsteigerfehler: Es wird zu häufig und zu flach geflutet und dabei drückt sich Farbe unter das Sieb. Die Folge sind in der Regel unscharfe Konturen und "matschig" wirkende Drucke. Auch für den optimalen Anpressdruck und eine sichere Führung des Rakels bedarf es am Anfang etwas Übung.
Gedruckt wird wasserbasierte Farbe im Gegensatz zu Plastisolfarbe im Regelfall ohne Absprung. Das Sieb liegt beim Drucken also ohne Abstand direkt auf dem Stoff auf. Beim Verdrucken von hochviskosem Deckweiß kann ein Absprung von 3 mm aber z. T. sehr sinnvoll sein.
Eine satte und optimale Deckung auf dunklen Textilien wird erreicht, wenn nach dem Prinzip "Drucken-Zwischentrocknen-Drucken" verfahren wird. Es werden also zwei Farbschichten übereinander auf das Textil gedruckt.
Die erste Farbschicht sinkt tief in das Gewebe hinein und bildet die Basis. Die zweite, darüber gedruckte Farbschicht sorgt für die gewünschte Deckkraft.
Zum Zwischentrocknen kann eine Heißluftpistole oder ein Flashtrockner verwendet werden. Eine sehr gute Schritt-für-Schritt-Anleitung zum erfolgreichen Druck von Deckweiß auf dunklen Textilien halten wir in dem YouTube-Video Siebdruck mit wasserbasierter Deckweiß-Siebdruckfarbe bereit.
Im Gegensatz zu den ebenfalls weit verbreiteten Plastisolfarben, neigen Siebdruckfarben auf Wasserbasis dazu, nach einer Weile im Sieb einzutrocknen, da das Wasser beim Drucken aus der Farbmasse entweicht. Die Farbe dickt also ungewollt an. Einzelne Siebmaschen können so verstopfen. Dies gilt besonders dann, wenn man mit zu feinem Siebdruckgewebe arbeitet oder wenn die Farbe länger im Sieb verbleibt, ohne dass gedruckt wird. Hohe Raumtemperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit (Stichwort: überheizte Räume im Winter bzw. warme Sommer-Monate) können ebenfalls ein Eintrocknen beschleunigen.
Verhindert werden kann das Eintrocknen der Farbe durch verschiedene, simple Maßnahmen. Die richtige Wahl des Siebdruckgewebes ist hier zentral. Besonders die cremigen Deckfarben sollten im Idealfall mit 43T, 47T, maximal aber mit 55T Gewebe gedruckt werden. Direkt vor dem Drucken sollte man die Emulsionsschicht zudem mit einer Pumpsprühflasche nass sprühen, um die Schicht so vorzuwässern. Die so bereits mit Wasser gesättigte Emulsionsschicht wird der Farbe später beim Drucken dann weniger Feuchtigkeit entziehen.
Bei wasserbasierten Farben ist zudem ein aktives Drucken gefragt. Das heißt, dass zügig und ohne minutenlange Pausen durchgedruckt wird. Zudem sollte das Motiv bei Druckpausen immer geflutet werden. So bleiben auch die feineren Details im Motiv feucht. Mit der Beimischung von TEXPRINT-AQ VERZÖGERER-GEL (Art.-Nr. TPAQ-ZVG) kann man die Sieboffenheit ebenfalls auf bis zu 1,5 Stunden ausdehnen und das Eintrocknen erheblich herauszögern. Eine absolute Kaufempfehlung für einen ungestörten Druck-Workflow bei großen Auflagen.
Sollte das Sieb trotz der oben beschriebenen Maßnahmen nach einer hohen Anzahl an Drucken verstopfen oder partiell blockiert sein, dann kann man das Sieb zusätzlich fluten und dann mehrfach mit sehr starkem Druck wieder frei rakeln. Wenn diese Aktion das Sieb noch immer nicht reinigt, dann kann man etwas warmes Wasser in die blockierten Stellen geben und mit einem Tuch reinigen.
Nach dem Drucken wird die Farbe zunächst an der Luft oder durch Wärmezufuhr getrocknet, bis sich die Farbe augenscheinlich trocken anfühlt. Wenn das Wasser aus der Farbschicht komplett bzw. größtenteils verdunstet ist, erfolgt die eigentliche Hitzefixierung. Dabei wird die Farbe dauerhaft und waschecht mit dem Textil verkettet. Dazu werden die bedruckten Textilien im Idealfall einer Temperatur von 150 bis 160 °C ausgesetzt. Wie lange die Fixierung zu erfolgen hat, ist von der Art der Hitzefixierung abhängig. Zu beachten ist außerdem, dass dickere Farbschichten etwas länger fixiert werden müssen als dünnere.
Wird die Fixierung mit einer Transferpresse vorgenommen, empfehlen wir zunächst 10 Sekunden bei 150 - 160 °C vorzupressen und die Restfeuchtigkeit kurz "dampfend" entweichen zu lassen. Dann wird für 30 - 45 Sekunden nachgepresst.
Bei der Fixierung mit einem Trockentunnel liegt die optimale Fixierzeit bei 2 - 3 Minuten. Im DIY-Bereich kann die Fixierung auch mit einer Heißluftpistole, einem Bügeleisen (linksseitig bügeln) oder einer Bügelpresse erfolgen. Bei jeder der genannten Methoden wird eine ganzflächige Fixierzeit von 2 - 3 Minuten empfohlen. Waschtests sollten vor der Produktion größerer Serien in jedem Fall vorgenommen werden. Wäscht sich die Farbe komplett oder stellenweise raus, ist meist eine mangelnde oder zu kurze Fixierung dafür ursächlich.
Die Hitzefixierung kann optional komplett umgangen werden, wenn der Farbe vor dem Drucken 5 - 10 % des TEXPRINT-AQ Kaltfixierers (Art.-Nr. TPAQ-ZKF) beigemischt wird. Die Farbe fixiert dann bei Raumtemperatur innerhalb von 72 Stunden und ist dennoch wie gewohnt bis 60 °C waschbar. Bezüglich der Waschechtheit der Drucke steht die Kaltfixierung der Hitzefixierung in keiner Weise nach. Im Druckprozess kann so also enorm viel Arbeitszeit eingespart werden. Beachtet werden muss, dass der Kaltfixierer nur ca. 8 Stunden in der Farbe wirksam ist. Danach verliert er seine Wirkung. Es sollte also nur soviel Farbe mit Kaltfixierer gemischt werden, wie tatsächlich verdruckt wird. Mehr Infos zur Kaltfixierung gibt es in unserem dazu passenden YouTube-Video Anleitung für Kaltfixierung von wasserbasierter Siebdruckfarbe.
Die Reinigung der Siebrahmen erfolgt direkt nach Beendigung des Druckauftrags. Frische Farbreste lassen sich leicht entfernen. Es sollte also vermieden werden, die Farbe nach dem Druck unnötig lang auf dem Sieb eintrocknen zu lassen. Um das Siebgewebe möglichst schonend und tiefenrein von Farbrückständen zu befreien und "Geisterbildern" vorzubeugen, wird neben Wasser auch der Einsatz von unserem umweltschonenden und biologisch abbaubaren WASHOUT-AQ Reiniger (Art.-Nr. WAQ001) empfohlen. Soll das Sieb nach dem Drucken nicht archiviert, sondern entschichtet werden, dann müssen zuvor möglichst alle Farbreste gründlich von der Emulsionsschicht entfernt werden.
Die Farben sind im verschlossenen Gebinde und bei Zimmertemperatur bis zu zwei Jahre lang haltbar. Um ein Eintrocknen im Topf zu verhindern, sollten die Gebinde nach dem Entnehmen der benötigen Farbmenge wieder gut verschlossen werden. Farbe unbedingt vor Frost schützen. Dauerhafte, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden. Sollte die Farbe nach längerer Lagerzeit angedickt sein, kann sie mit etwas Wasser wieder verdünnt werden.
Grundsätzlich werden die TEXPRINT-AQ Farben druckfertig geliefert. Je nach Anwendung kann der Einsatz von Farbzusätzen aber sehr sinnvoll sein. Hier die Additive im Überblick:
Es ist ratsam, die bedruckten Textilien mit der Kehrseite nach außen zu waschen. Empfohlene Waschtemperatur: 30 bis 60 °C.
Textile Gewebe haben unterschiedliche feine oder grobe Webstrukturen und können mit Gleitmitteln, antistatischen Zusätzen oder anderen Additiven veredelt (appretiert) sein. Dadurch kann die Haftung der Farbe vermindert und die Waschechtheit beeinträchtigt werden. Ebenso können Appreturen unter Hitzeeinwirkung zu Vergilbungen führen. Vorprüfungen sind aus diesem Grund erforderlich. Das Druckergebnis hängt vornehmlich von der Qualität des Textils sowie den Druck- und Anwendungsbedingungen ab. Vermeintlich gleiche Materialien können von Hersteller zu Hersteller und auch von Charge zu Charge variieren.
Wenn Probleme beim Drucken, Trocknen, Fixieren, Reinigen oder bei der Waschbeständigkeit auftreten und sich die Ursache zunächst nicht aus den oben genannten Erklärungen ableiten lässt, dann helfen wir gern bei der Ursachenfindung. Für eine zielgenaue Lösung ist es sehr hilfreich, wenn wir ein paar aussagekräftige Fotos zum Problem bekommen. Diese können gern via E-Mail an info@siebdruck-versand.de geschickt werden. Wir beraten auch gern telefonisch unter der 0391 / 243 587 53.