Wasserbasierte Siebdruckfarben erfreuen sich sowohl im professionellen Textildruck als auch bei DIY-Projekten immer größerer Beliebtheit. Sie bieten zahlreiche Vorteile gegenüber Plastisolfarben: Die Drucke fühlen sich angenehm weich an, die Farben sind umweltfreundlich und die Fixierung kann mit einem speziellen Kaltfixierer-Zusatz besonders energieeffizient erfolgen. Zudem lassen sich die Farbreste einfach mit Wasser aus den Sieben entfernen.
Doch wasserbasierte Farben bringen auch eine Herausforderung mit sich – sie neigen dazu, im Sieb einzutrocknen. Besonders bei großen Auflagen kann das schnell zum Problem werden. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Techniken und der passenden Ausrüstung lässt sich dies vermeiden. In diesem Blogartikel zeigen wir dir, wie du mit wasserbasierten Farben hervorragende Druckergebnisse erzielst, ohne dass die Farbe im Sieb antrocknet.
Schon bei der Planung deines Druckauftrags solltest du vorausschauend das passende Siebdruckgewebe wählen. Wenn du zum Beispiel mit hochdeckenden Farben der TEXPRINT-AQ Serie auf dunkle Textilien druckst, ist es wichtig, kein zu feines Gewebe zu verwenden. Grobes Gewebe wie 43T, 47T oder 55T eignet sich besonders gut, um das Eintrocknen der Farbe zu verhindern. Dünnflüssigere Farben, wie das TEXPRINT-AQ Schwarz, kannst du hingegen mit feinerem Gewebe (61T oder 72T) drucken. Für sehr flüssige Farben, wie die TEXPRINT-AQ CMYK-Farben oder die PapyroPrint-Serie ist sogar ein 80T Gewebe problemlos einsetzbar.
Bevor du die Farbe auf das Sieb gibst, solltest du das Drucksieb leicht befeuchten. Verwende dazu einen feuchten (nicht nassen) Lappen, um die Emulsion mit Wasser zu sättigen. So verhindert man, dass zu viel Farbe an der Emulsion kleben bleibt.
Ein häufiger Fehler beim Siebdruck mit wasserbasierten Farben ist es, zu wenig Farbe zu verwenden. Sei hier nicht zu sparsam! Je mehr Farbe auf dem Sieb ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintrocknet.
Ein entscheidender Punkt beim Drucken mit wasserbasierten Farben ist die Flut- und Rakeltechnik. Vor jedem Rakelzug solltest du das Sieb fluten, sodass eine etwa 1-2 mm dicke Farbschicht auf dem Motiv steht. Diese Schicht trocknet nicht so schnell ein und sorgt dafür, dass du reibungslos drucken kannst.
Direkt nach dem Fluten solltest du zweimal hintereinander rakeln: Mit dem ersten Rakelzug drückst du die Farbe durch das Sieb auf das Textil, mit dem zweiten Rakelzug drückst du die Restfarbe aus den Maschen. Und hier kommt der wichtige Punkt: Öffne das Sieb nicht sofort, um das Textil zu wechseln! Flute das Sieb stattdessen erneut, um sicherzustellen, dass die Farbe nicht eintrocknet.
Wenn du große Auflagen druckst, wirst du merken, dass die Farbe mit der Zeit dicker wird. Das liegt daran, dass das Wasser aus der Farbe verdunstet. Verwende hier eine Sprühflasche mit einem feinen Zerstäuber, um alle 20-30 Drucke eine leichte Wasserfilm auf die Flutschicht aufzutragen.
Für große Druckaufträge gibt es spezielle Verzögerer, die das Eintrocknen der Farbe verlangsamen. Diese Zusätze werden vor dem Druck zu 5% in die Farbe gemischt und halten die Verdunstung des Wasseranteils auf, ohne die Haltbarkeit der Farbe zu beeinflussen.
In professionellen Druckwerkstätten wird häufig die Raumluftfeuchtigkeit erhöht, um die Verdunstung der Farben weiter zu reduzieren. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto länger bleibt die Farbe verarbeitbar. Ideal wäre ein Luftfeuchtigkeit über 50%.
Mit den richtigen Techniken kannst du auch bei großen Auflagen mit wasserbasierten Farben drucken, ohne dass die Farbe im Sieb eintrocknet. Wichtig ist eine gute Vorbereitung, zügiges Arbeiten und die Verwendung passender Hilfsmittel wie Verzögerer und Wassersprüher. Wenn du diese Tipps beachtest, kannst du problemlos hunderte Drucke hintereinander erstellen, ohne dass die Farbe eintrocknet.