Siebdruckfarbe selber herstellen mit dem AQUAPLAST-DIY Mischsystem

Mit unserem AQUAPLAST-DIY Mischsystem kann man easy eigene Siebdruckfarbe herstellen. Das macht nicht nur Spaß, sondern ermöglicht bei sehr geringen Kosten auch maximale Flexibilität. In der täglichen Praxis erleben wir es oft, dass neue Siebdruckerinnen und Siebdrucker zunächst lieber mit druckfertigen, angemischten Farben arbeiten. Dabei spricht einiges dafür, sich die Druckfarben zumindest ergänzend selbst zu mischen. Bei vielen Stammkunden gehört die Arbeit mit den Pigmentkonzentraten und Bindern mittlerweile zum Standardrepertoire und ist lange kein Geheimtipp mehr. Im Folgenden wollen wir daher beleuchten, welche Möglichkeiten sich mit dem AQUAPLAST-DIY-Mischsystem eröffnen.

Farben selbst anmischen - Wie funktioniert's?

Dose auf, Pigmente rein, umrühren und fertig. Ähnlich simpel ist das Grundprinzip unseres Mischsystems.

Die Grundbasis einer jeden Textil-Siebdruckfarbe ist immer ein ursprünglich farbloser Binder, der die Eigenschaft hat, sich waschfest mit Textilfasern zu verbinden. Dieser Binder ist das Trägermaterial der späteren Farbe. Eingefärbt wird diese Basispaste mit hochkonzentrieten Farbpigmenten.

Will man auf hellen Textilien drucken oder vorwiegend mit sehr dunklen Pigmenten (schwarz, dunkelblau, dunkelbraun) auf allen beliebigen Textilien arbeiten, dann nimmt man den dünnflüssigen AQUAPLAST-DIY TRANSPARENT-BINDER. Ideal ist dieser Binder auch, wenn man bewußt durchscheinende Farben drucken möchte oder Duplexeffekte und Vinatage-Looks erzeugen möchte. Dazu mischt man besonders wenig Pigmente in die Farbe, um sie so möglichst lasierend zu halten. Eine besonders positive Eigenschaft dieses Binders ist der weiche Stoffgriff. Drucke mit dieser Farbe fühlen sich sehr weich an und sind kaum spürbar.

Ist der Druck auf mittelfarbigen Textilien geplant und die Drucke sollen möglichst deckend werden, so nimmt man den AQUAPLAST-DIY DECK-BINDER. Diese Base hat durch Füllstoffe in der Rezeptur mehr "Body" und ist deutlich dickflüssiger als der TRANSPARENT-BINDER. Die Deckkraft der angemischten Farben ist daher auf dunklerem Stoff auch deutlich höher.

Die AQUAPLAST-DIY Pigmentkonzentrate werden in die beiden farblosen Binder je nach Bedarf und gewünschtem Effekt zu 3-6% begemischt, um satte, druckfertige Siebdruckfarben zu erzeugen. 

Als dritte Komponente gibt es im AQUAPLAST-DIY System noch als Ergänzung das vorpigmentierte DECKWEISS. Diese hochdeckende Farbe kann man direkt als druckfertiges weiß oder Unterdruckweiß verwenden. Man kann es aber auch nach belieben Pigmentkonzentraten einmischen und so cremige Pastelltöne erzeugen.

Praxishinweise zum Anmischen

Wir raten dazu, die Flaschen mit den Pigmentkonzentraten vor dem Drucken ordentlich zu schütteln, da die festen Pigmentpartikel die Neigung haben, sich unten auf dem Flaschenboden abzusetzen. Gerade dann, wenn die Flaschen etwas länger bei euch im Regal gestanden haben, ist das unabdingbar.

Grundsätzlich spricht nichts dageben, die Pigmente nach Gefühl und ohne Wagen in den Binder zu rühren. Will man aber reproduzierbare Ergebnisse erzielen und genau im Bilde bleiben, wieviele man angemischt hat, sollte man eine Waage nutzen.

Ansonsten empfehlen wir zunächst, die gewünschte Menge Binder in einem Mischbecher zu geben und dann die Pigmente einzurühren. So lässt sich die Farbe im Gebinde leichter restlos durchmischen.

Will man Zwischentöne erzeugen, so ist es kein Problem, verschiedene Pigmentkonzentrate in die Base zu geben.

Drucken und Fixieren

Gedruckt wird die angemischte AQUAPLAST-DIY-Farbe wie jede ganz normale, wasserbasierte Siebdruckfarbe. Die technischen Empfehlungen decken sich also mit denen der druckfertigen TEXPRINT-AQ und DEKAPRINT 2000 Serien. Es wird also zügig, ohne Druckpausen und je nach persönlicher Vorliebe mit oder ohne 3mm Absprung gearbeitet. Zudem sollte das Sieb nach jedem Rakelzug immer direkt wieder mit Farbe geflutet werden, um ein unnötiges Eintrocknen der Farbe im Siebgewebe zu vermeiden.

Die Empfehlungen zur waschfeste Fixierung der AQUAPLAST-DIY-Farbe auf dem Textil können 1:1 von den druckfertig gelieferten Farbserien übernommen werden. Die Details zu den Fixieroptionen haben wir hier kompakt und übergreifend für alle wasserbasierten Farbsysteme zusammengefasst.

SONDERANWENDUNGEN AUF PAPIER, PAPPE, KUNSTSTOFF, HOLZ UND ALS ÄTZFARBE FÜR BAUMWOLLE

Das Grunprinzip farbloser Binder + Pigmentkonzentrat = Siebdruckfarbe, funktioniert übrigens nicht nur, wenn man klassische, wasserbasierte Textildruckfarben herstellen will, sondern auch in anderen Anwendungsbereichen. So können mit den AQUAPLAST-DIY-Konzentraten auch Farben für spezielle Siebdruckanwendungen eingefärbt bzw. hergestellt werden.

Will man auf Papier und Pappe drucken, so nimmt man den PapyroPrint-TRANSPARENT-BINDER oder den PapyroPrint-DECK-BINDER als Grundlage.

Wobei der PapyroPrint-TRANSPARENT-BINDER dann gewählt wird, wenn man vollfarbig auf weißes bzw. helles Papier drucken will oder wenn man durch verminderte Pigmentbeimischung bewusst durchscheinende Drucke erzielen möchte. Der PapyroPrint-DECK-BINDER ist die beste Wahl, wenn man auf farbiges oder dunkles Papier druckt bzw. andere Farbebenen deckend überdrucken will.

Soll auf PVC, Holz, Polycarbonat, ABS-Kunststoff, Polystyrol, Acryl oder lackierte Oberflächen gedruckt werden, so können mit dem POLYPLAST-BINDER und unseren Pigmentkonzentraten passende Siebdruckfarben gemischt werden. Dank des besonderen Binders sind Drucke mit diesen Farben sehr kratz- und wasserfest.

Eine ganz besondere Art des wasserbasierten Textildrucks ist das Discharge-Verfahren, bei dem die Eigenfarbe der Baumwolle in Kombination mit Hitze ausgeblichen und durch eine neue Farbe ersetzt wird. Auch hier wird die bleichende DISCHARGE INK Colour Base mit unseren AQUAPLAST-DIY Pigmentkonzentraten nach Wunsch eingefärbt.  

Fazit: Wer ohnehin mit den AQAUPLAST-DIY Pigmentkonzentraten arbeitet, dem eröffnen sich ohne hohe Zusatzkosten weitere spannende Druckmöglichkeiten. Denn im Grunde braucht es für jedes der genannten Anwendungsgebiete immer nur den zusätzlichen Binder und es muss nicht ein komplett neues Farbsystem erworben werden. Noch mehr Flexibilität bei so geringen Extrakosten ist nicht möglich.